
Das Thema Nachhaltigkeit ist heutzutage schon in vielen Köpfen verankert. Allerdings bin ich oft enttäuscht, dass die herkömmlichen Alu- und Frischhaltefolien immer noch sehr stark nachgefragt werden. Nach einmaligem Gebrauch wandert die Folie direkt in den Mülleimer. Mehrmalige Verwendung – meist Fehlanzeige. Dabei gibt es heutzutage zahlreiche nachhaltigere Alternativen seine Lebensmittel aufzubewahren. Eine mögliche Alternative sind selbstgemachte Bienenwachstücher, die schon fast in jedem Super- oder Drogeriemarkt zu haben sind. Dennoch kennen viele die Nutzungsmöglichkeiten nicht und können damit nichts anfangen.
Das Bienenwachstuch besteht aus Baumwollstoff, der durch Wachs imprägniert wird. Die Tücher können analog der klassischen Frischhaltefolie zur Aufbewahrung und Abdeckung von Lebensmitteln genutzt werden. Du kannst das Tuch zur Aufbewahrung deines Lunch-Snacks nutzen oder aber auch Gemüse und Obst vor dem Austrocknen oder vor Insekten schützen. Aber beachte bitte, das Wachs bei Hitze schmilzt. Also nutze es nicht für warme Speisen.
Der größte Vorteil des Bienenwachstuchs ist aber die Wiederverwendbarkeit. Nach der Nutzung muss der Stoff nur kurz mit lauwarmen Wasser und etwas Spülmittel gereinigt werden. Getrocknet steht der nächsten Weiterverwendung nichts im Wege. Selbst wenn sich das Wachs nach mehrmaliger Nutzung etwas verflüchtigt, kann der Stoff mit einer neuen Wachsschicht einfach aufgefrischt werden und erhält so eine lange Lebensdauer.
Anleitung für selbstgemachte Bienenwachstücher
Auf meiner Suche nach einer Anleitung für selbstgemachte Bienenwachstücher bin ich auf verschiedene Rezepte gestoßen. Viele arbeiten nur mit Bienen- oder Japanwachs (vegan), die anderen fügen jedoch noch zusätzlich Jojobaöl und/oder Baumharz hinzu.
Vorteile der verschiedenen Zutaten:
– Bienenwachs schützt die Lebensmittel vor Bakterien.
– Baumharz besitzt antibakterielle Eigenschaften.
– Jojoba-Öl schützt die Nahrung vor Pilzen und UV-Strahlung.
Obwohl ich immer genügend Bienenwachspastillen und Jojobaöl für meine selbstgemachten Kosmetik zuhause habe, habe ich mich für die einfachste Variante entschieden: eine fertige Bienenwachsmischung mit Kiefernharz von beegut.

Der Vorteil für mich dabei ist, dass meine zwei favorisierten Zutaten (Wachs & Harz) bereits fertig in einem Produkt gemischt sind. Baumharz kann zwar auch einzeln gekauft werden, aber ich würde von der Packung nur einen kleinen Teil für die Tücher benötigen. Der Rest würde dann ungenutzt in einer Schublade versauern.
Da Jojobaöl einen eher „flüssigen“ Charakter besitzt, habe ich mich dagegen entschieden, es bei meine Bienenwachstücher zu nutzen. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass das Wachs das Öl genügend binden kann, ohne das es auf die Lebensmittel (z.B. mein Pausenbrot) übergeht.
Meine folgende Anleitung kannst du nun einfach klassisch nur mit reinem Bienenwachs ausprobieren oder wie ich eine fertige Bienenwachsmischung nutzen.
Du benötigst für das Bienenwachstuch:
- Stoff aus Baumwolle – Größe nach Wunsch – bitte vorher waschen – z.B. von Rico Design
- Bienenwachs, Japanwachs (Vegan) oder Wachsmischung, z.B. von beegut
- Schere bzw. Zackenschere
- Evtl. Reibe
- Backpapier
- Backofen, Backblech und Bügeleisen

So gelingt dein eigenes Bienenwachstuch:
- Schneide den gewaschenen Stoff auf die gewünschte Größe am besten mit einer Zackenschere zurecht (weniger Ausfransen!). Ich habe dafür den Durchmesser meiner Lieblingsschüssel (15 cm) genutzt und um 10 cm erweitert (= Stoffquadrat: 25 x 25 cm)
- Lege den Stoff auf ein mit Backpapier abgedecktes Backblech und bestreue ihn gleichmäßig mit Bienenwachspastillen oder rasple die Wachsmischung darüber. Ich habe gleich mehrere Stofflagen übereinander gelegt und jeweils mit Wachs versehen.
- Bei ca. 80 Grad Unter-/Oberhitze auf mittlerer Schiene schmilzt das Wachs nach wenigen Minuten im Backofen. Danach das Blech herausnehmen und abkühlen lassen.
- Falls sich das Wachs noch nicht gleichmäßig auf dem Stoff verteilt hat, lege ein zusätzliches Backpapier darauf und bügle noch einmal mit dem Bügeleisen mit starker Hitze auf dem Bügelbrett darüber. So verteilt sich das Wachs noch einmal gleichmäßiger.
- Fertig!

Tipps & Tricks
- Nutzung des Wachstuches: du kannst das Tuch zur Aufbewahrung deines Lunch-Snacks nutzen oder aber auch Gemüse und Obst für dem Austrocknen bewahren. Beachte aber bitte, dass das Wachs bei Hitze schmilzt. Also nutze es nicht zur Aufbewahrung von warmen Speisen.
- Abdeckung bei der Herstellung: Bitte achte darauf, dass dein Backblech/ Bügelbrett/ Bügeleisen komplett mit dem Backpapier abgedeckt ist, sonst musst du das Wachs mit größerem Aufwand danach wieder entfernen.
- Reinigung des Tuchs: Nach der Benutzung des Bienenwachstuchs kannst du es mit mildem Reinigungsmittel und lauwarmen Wasser einfach reinigen. Trocknen lassen und fertig ist das Tuch für den nächsten leckeren Snack.
- Erneuerung der Wachsschicht: Bei häufiger Nutzung löst sich die Wachsschicht langsam wieder vom Tuch. Zur Auffrischung dann einfach mit einer neuen Wachsschicht behandeln.
- Beutel aus Wachstuch falten: hier findest du eine einfache Anleitung von „Bees Wrap“, wie du aus dem Bienenwachstuch eine kleine Lunchbag falten kannst: How to fold a beewax snack pouch.
- Beutel aus Wachstuch nähen: Um dein leckeres belegtes Brot einfacher im Bienenwachstuch aufzubewahren, kannst du dir auch einen kleinen Beutel nähen. Für einen Beutel in der Größe einer kleinen Brot-Tüte benötigst du ca. ein 30 x 45 Zentimeter großes Stück Stoff und eine Nähmaschine. Um deine Nähmaschine zu schützen, solltest du den gewachsten Stoff in Backpapier stecken und erst dann darüber nähen. Das Backpapier lässt sich danach einfach durch Reißen wieder entfernen. Für das Nähen: Falte die lange Seite zur Hälfte mit der schönen Seite nach innen übereinandern und nähe zwei der drei Seiten zusammen. Umdrehen und schon hältst du eine wiederverwendbare Tüte in den Händen.

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